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Auf die Frauen

Serie: Der fidele Kegelbruder

Regelmässig möchten wir Zitate, Verse, Lieder und Toasts aus einer vergangen Zeit veröffentlichen, in der das Kegeln noch in aller Munde stand.
Dabei zeigt sich schnell, wie sich das Ansehen des Kegelsports im Laufe der Jahre gewandelt hat.


„Ehret die Frauen,
Sie flechten und weben
Himmlische Rosen ins irdische Leben“ –

So steht in Schillers Gedichten zu lesen.
Und ’s ist seit uralter Zeit so gewesen,
Dass die lieblichen, holden Frauen
Den Männern das Glück auf Erden erbauen.

Wie lieb und mild sie uns behandeln,
Die wir mit ihnen auf Erden wandeln,
Wie duldsam sie alles mit uns tragen,
Das lässt sich kaum mit Worten sagen,
Aber wir wissen es ganz genau,
Drum preise und lobe ich stets die Frau!
Und grade wir, wir Kegelbrüder –
Ich betone das immer und immer wieder –
Haben dazu den meisten Grund.

Was würde sonst wohl aus unserm Bund,
Liessen die Frau’n uns kegeln nicht gehen,
Hätten sie dafür kein Versteh’n,
Würden sie krachen und würden sie schimpfen,
Geifern und zanken, die Nase rümpfen –
Ja, um die Sache mehr noch zu steigern,
Uns des Hauses Schlüssel verweigern,
Dass wir nicht könnten von dannen segeln
Um im Klube vergnügt zu kegeln.

Nein, es ist ganz das Gegenteil,
Sie sorgen für unser Keglerheil,
Denn – kommt der Kegelabend heran,
Dann heisst’s: „Geh‘ doch kegeln, lieber Mann,
Es würde mich wirklich bänglich quälen,
Würdest du mal beim Kegeln fehlen.“
Drum kann ich es heute nicht unterlassen,
Ich muss die Gelegenheit erfassen,
Um unsern Frauen vor allen Dingen
Ein dreifach „Gut Holz“ als Dank zu bringen.

Gut Holz! Gut Holz! Gut Holz!

Fidelio


Quelle

Froherz, Erich (1930): Der fidele Kegelbruder. Verlag von G. Danner, Mühlhausen i. Thür, S. 30, 31

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