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Ein Baum und seine Folgen

Mammutbäume sind die grössten Pflanzen auf dieser Erde, können einen Umfang von 30 Metern haben und um die 3’000 Jahre alt werden.

Im Jahr 1852 entdeckte der Jäger Augustus T. Dowd bei der Jagd eines Grizzlybären im kalifornischen Wald zum ersten Mal einen Mammutbaum. Bis dahin wussten bloss die Ureinwohner Kaliforniens von der Existenz dieser Riesen auf Erden. Mit der Entdeckung dieses „Discovery Tree“ werden Mammutbäume schlagartig bekannt und sogleich kommerziell ausgeschlachtet. Der Baum wird gefällt, ein Jahr nachdem er entdeckt wurde – wobei 25 Leute drei Wochen benötigten, um den 8 Meter dicken Stamm zu durchdringen.

Es wird nicht unweit des Baumes ein Hotel errichtet und sein Stumpf dient nun den Gästen als grosse Tanzbühne. Aus seinem Holz wird schlussendlich auch eine Kegelbahn erstellt. Jedoch stellte man beim Zählen der Baumringe erschreckend fest, dass der Riese gerade mal 1244 Jahre „jung“ war. Nicht einmal halb so alt, wie er hätte werden können. Darauf brach Empörung aus und führte auch mit US-Präsident Abraham Lincoln zum Schutz und Erhalt dieser Mammutbäume.

Heutzutage sind die Mehrheit unserer Kegelbahnen natürlich nicht mehr vollständig aus Holz: Die Laufflächen aus Holzlatten sind dem Kunststoff oder Asphalt gewichen. Auch die Kugeln und Kegel werden maschinell aus Plastik gefertigt. Somit ist nur noch der Zuruf „Holz“ als Überbleibsel geblieben, der an eine hölzerne Vergangenheit des Kegelns erinnert. Und so sollen wird stets daran denken, wenn wir das nächste Mal einem Kegler-Kollegen „Holz“ zurufen:

Auch wenn der Kegler gerade alle Neun umgeworfen hat, so musste früher stets ein Baum für unseren Traditionssport gefällt werden.


Quelle:

  • Ausschnitt aus: welt der wunder, Ausgabe Nr. 06/18, S. 73
  • Beitragsbild: gescannt aus: Hewes, J.J. 1984. Redwoods: The World’s Largest Trees. Gallery Books.
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